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Print4Kids

Wie mein Adventskalender 2024 Realität wurde

Schon 2017 hatte ich die Idee für einen Print4kids-Adventskalender. Damals habe ich meine Gedanken auf eine einzige A4-Seite gekritzelt. Aber der Mut, das Projekt anzugehen, hat mir einfach gefehlt. Also wanderte dieses Blatt Papier jedes Jahr aufs Neue in meinen Notizblock und begleitete mich. Doch Ende Dezember 2023 beschloss ich: Jetzt oder nie!

Die Vorstellungen in meinem Kopf waren schon recht konkret, also düsten wir am 11. Januar 2024 quer durch Deutschland zu meinem Lieblingsstoffdealer. Wir hatten einen Termin ausgemacht, aber von meiner Idee wusste er nichts. Als wir an diesem Freitagmorgen mit meinem Plan ins Haus fielen, stießen wir auf viel Zuspruch und Mut machende Worte. Schließlich hatte ich mich ganze sechs Jahre nicht getraut!

Ich wusste, dass ich diesen superkuscheligen Strickstoff wollte, der später im ersten Türchen stecken sollte. Doch es war kein Standardsortiment und somit nicht unbegrenzt verfügbar. Wir mussten uns entscheiden – und zwar sofort. Jetzt im Januar, für einen Kalender, der erst im November verschickt werden würde. Mein Muffensausen war groß!

Ich wollte drei Farben zur Auswahl und einen Materialmix, bei dem die unterschiedlichen Stoffarten farblich zusammenpassen. Also wühlten wir uns fast zwei Stunden durch das Lager, das sich über drei Etagen erstreckte. Welche Farben? Welche Kombinationen? Gibt es die Farben in allen gewünschten Qualitäten? Am Ende entschieden wir uns für drei Farbtöne – und kauften alles bis auf den letzten Ballen auf.

Von der Idee zur Umsetzung

Im Mai begann die Arbeit an den Schnittmustern. Die Ideen wurden zu Papier gebracht, Probemodelle genäht, Änderungen vorgenommen und schließlich die Schnitte gradiert. Parallel schrieb ich heimlich einige Mädels an, ob sie mein geheimes Projekt testen wollten.

Währenddessen lief das Tagesgeschäft weiter. Im Mai erschien eine neue Stoff-Eigenproduktion, und drei weitere waren bereits in Planung. Außerdem begann ich, nach Verpackungen für den Kalender zu recherchieren. Bedruckte Kartons schieden schnell aus – zu unflexibel in Menge und Zeit. Stattdessen entschieden wir uns für unbedruckte Kartons, die wir selbst bestempelten.

Doch die Stempel aus dem Handel waren zu klein. Also hieß es: Selbst ist die Frau! Ich habe zwei von vier Stempeln selbst gemacht, und mein Mann baute passende Holzgriffe dazu.

Da unsere Räume klein sind, beschlossen wir, ordentlich auszumisten. Andrucke wurden in unserer WhatsApp-Gruppe verkauft, Stoffreste gespendet und leere Wickelbretter an Außendienstler zurückgegeben. Um die extra hohe Deckenhöhe von über 3 Metern auszuschöpfen, haben wir über der Küchenzeile einen Zwischenboden eingebaut. So nutzen wir den Platz bis in die letzte Ecke und schaffen gleichzeitig praktischen Stauraum.

Nach vielen logistischen Herausforderungen waren unsere Schwerlastregale bereit, Neues aufzunehmen.

Weihnachtsstimmung im Hochsommer

Im Juli begannen die Vorbereitungen für den Vorverkauf. Mehrere Fotoshootings standen an, um ein Weihnachtsprodukt im Hochsommer zu vermarkten.

Das erste Shooting fand im Studio statt, für das zweite zog es mich mit den Päckchen an den See – an einem Samstagmorgen um 7 Uhr! Ein fremder Hund rannte mehrfach durchs Bild, aber das sieht man den Fotos natürlich nicht an.

Doch dann wurde uns klar: Wir wollten euch unsere Vision so klar wie nur möglich zeigen – bei einem Produkt, das es so noch nie gab, eine echte Herausforderung! Mitte August machten wir daher ein weiteres Shooting für die Produktbilder, um unsere liebevolle Handarbeit in Szene zu setzen. Bei 30 Grad im Büro stellten wir unseren Weihnachtsbaum auf, während hinter uns der Ventilator auf Hochtouren lief. Es war heiß, wir schwitzten, aber der Baum wurde aufgebaut, und die Bilder wurden genauso, wie wir sie uns vorgestellt hatten.

Am 10. August war es endlich so weit: Der Vorverkauf ging online. Mein Newsletter und die Social-Media-Posts kündigten den Kalender an – bis dahin hatte niemand etwas davon geahnt. Mein Herz klopfte bis zum Hals, doch schon nach einer halben Stunde gab es den ersten Kauf.

Die Nachfrage war überwältigend. Die erste Farbe war bereits nach der Hälfte der Vorverkaufszeit ausverkauft! Mitte August begannen wir, die ersten Kartons zu bestempeln, um später nicht unter Zeitdruck zu geraten. Der Großformatdrucker lief einige Wochen täglich acht Stunden am Stück, die Schnittmuster wurden von Hand gefaltet.

Finale Vorbereitungen und der arbeitsreiche November

Am 2. September ging die finale Stoffbestellung raus. Ab dem 9. September kamen die Stoffe und Kartons bei uns an. Von da an hieß es: stempeln, falten, zuschneiden, sortieren, packen.

Melanie, mein Mann und mein Sohn packten mit an, denn die Mengen waren gigantisch. Ich musste immer gut überlegen, welche Mengen können im Büro bleiben, was muss hinter ins andere Lager.

Zwischen all dem Organisieren, Schneiden und Packen mussten wir die Nähanleitungen noch fotografieren und schreiben. Und dann war da noch ein professionelles Fotoshooting für die Beileger-Karten. An einem nebligen, kalten Samstagmorgen Anfang November – ich glaube, es waren 2 Grad – stand ich mit den Sachen in einem öffentlichen Park. Dort habe ich mich auch umgezogen. Ja, glamourös ist anders … Aber die Bilder entschädigten dafür!

Der November war extrem arbeitsreich. Alle fertigen Einzelkartons mussten jetzt noch zusammengestellt werden. Vier Hauptpäckchen und zwei Umschläge für jede Kundin kamen in einen großen Umkarton. Dazu gab es noch eine Postkarte mit einer Weihnachtsgeschichte, die wir extra geschrieben hatten.

Alles musste rechtzeitig verpackt und zusammengestellt werden, damit Ende November alles versendet werden konnte.

Als dann die ersten Pakete bei den Kundinnen zuhause ankamen, war ich so erleichtert! Immer wieder gab es kleine, freudige Rückmeldungen, die mich total glücklich gemacht haben – das war der Lohn für die viele, viele Arbeit!

Gemeinsames Auspacken in der Adventszeit

Nun hieß es: an den Adventssonntagen gemeinsam auspacken – natürlich virtuell. Mit einleitenden, passenden E-Mails und Blogbeiträgen begleiteten wir die Tage. Auch am 6.12. und 24.12. gab es gemeinsame Überraschungsmomente.

Dafür habe ich den kompletten Inhalt in allen drei Farben weihnachtlich dekoriert fotografiert. So konnten alle Kundinnen nicht nur ihre eigene Auswahl genießen, sondern auch die Varianten der anderen Farben sehen.

Das Ergebnis

Die vielen Monate Planung, Arbeit und logistischer Herausforderungen haben sich gelohnt. Mein Adventskalender ist nicht nur Realität geworden – er hat meine Erwartungen übertroffen! Ich bin unendlich dankbar für die Unterstützung meines Teams, meiner Familie und natürlich meiner Kundinnen, die dieses Projekt erst möglich gemacht haben.

Und wer weiß? Vielleicht gibt es nächstes Jahr wieder einen Adventskalender. 😉

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